Vom Haustier bis zum Wildtier, vom gezähmten Tier bis zum Schädling – Tiere faszinieren den Menschen schon seit der Urgeschichte. Ihr Stellenwert hat sich im Laufe der Zeit genauso verändert wie ihre Wahrnehmung durch den Menschen. Das Tier wurde durch die Zoologie besser bekannt, wird seit kurzem als fühlendes Wesen betrachtet und bleibt für sein Überleben doch abhängig vom Wohlwollen der Menschen. In der Welt der Tapeten und anderer dekorativen Künste wird es häufig dargestellt – naturgetreu oder stilisiert – und spricht unsere Gefühle an: Pferd und Hund sorgen für eine Atmosphäre des Vertrauens, Vögel und Insekten tummeln sich zwischen tiefgrünen, beruhigenden Ranken, wohingegen Wildtiere die Fantasie anregen und uns an ferne Länder denken lassen.
Tapeten für das Kinderzimmer setzen auf die besondere Verbundenheit der Kleinen mit Tieren, die sich entsprechend dem Alter der Kinder entwickelt: Katzen und Bärchen aus der Kleinkindzeit werden bald abgelöst von Dinosauriern und Ponys. Aus Zeichentrickfilmen und Computerspielen stehen viele Figuren zur Verfügung.
Als Verzierung in Arabeskenmustern oder in Dekoren mit Laubwerk werden Tiere oft in vergnügliche Hybriden und Chimären mittelalterlicher Anmutung verwandelt. In der Literatur – vor allem in der Fabel – werden Tiere gerne karikiert, um dem Menschen den Spiegel seiner Fehler vorzuhalten. In einigen Kulturen dient das Tier als symbolisches Totem, dem Fähigkeiten und Kräfte zugeschrieben werden, derer sich die Herrscher bemächtigen, wie zum Beispiel Napoleon, der als Wahrzeichen den Adler und die Biene wählte.